Für wen eignet sich die Irrigation?
Vor Anwendung der Irrigation muss die Zustimmung eines in diesem Bereich kompetenten Arztes eingeholt werden. Dieser prüft, ob eine sinnvolle Anwendung möglich ist oder ob Kontraindikationen (Gegenanzeigen) vorliegen.
Grundsätzlich eignen sich für das Irrigieren Träger eines Colostomas mit einer ausreichend festen, geformten Ausscheidung. Diese ist am ehesten bei einem Colostoma im Bereich des Sigma der Fall, bei dem der verbliebene Darmanteil so groß ist, dass alle wesentlichen Verdauungsschritte, vor allem die notwendige Eindickung des Stuhls erhalten bleiben.
Ein Stoma ist dann nicht für die Irrigation geeignet, wenn der ausgeschiedene Stuhl eher flüssig bis breiig statt fest und geformt ist. Bei einer Stomaanlage im Bereich des Querdarms z.B. fehlen wesentliche für die notwendige Stuhleindickung erforderliche Verdauungsschritte. Die Stuhlausscheidung ist unregelmäßiger, häufiger und breiiger als bei einem Sigma-Colostoma. Auch ein Ileostoma fördert zu unregelmäßige, häufige und flüssige Stühle und ist daher nicht zur Irrigation geeignet.
Neben zu häufigen, unregelmäßigen und zu flüssigen Stuhlausscheidungen bestehen folgende häufige Kontraindikationen:
- Eine Chemotherapie
- Eine entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa oder Divertikulitis)
- Eine parastomale Hernie, die das Ein- und Auslaufen der Irrigationsflüssigkeit erschwert
- Eine Siphonbildung (U-förmig nach unten gelagerter Darm)
- Verengungen des Stomas (sogenannte Stenosen), bei denen das Stoma nicht weit genug für den Konus ist