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Gesundheit

Absaugen – wie oft? So finden Sie die richtige Balance in der Atemwegspflege

In der Tracheostomaversorgung von Patienten steht das Absaugen von Sekret oft im Mittelpunkt, besonders bei Menschen mit Atemwegserkrankungen oder während der Beatmung. Doch wie oft sollte dieses Verfahren tatsächlich durchgeführt werden? Diese Frage ist entscheidend, denn falsches oder übermäßiges Absaugen kann zu zusätzlichen Problemen führen und einen Teufelskreis aus Sekretbildung und Reizung der Atemwege verursachen.

Es ist beunruhigend festzustellen, dass viele Betroffene nicht ausreichend über das Absaugen aufgeklärt werden.

Die goldene Regel besagt: Absaugen sollte so oft wie nötig, aber so selten wie möglich erfolgen. Doch was bedeutet das konkret?

Generell wird empfohlen, das Absaugen nur dann durchzuführen, wenn klare Anzeichen für eine Sekretbildung vorliegen. Dazu gehören Rasselgeräusche beim Atmen, eine Verschlechterung der Sauerstoffsättigung im Blut und ein Anstieg des Beatmungsdrucks. Diese Symptome weisen darauf hin, dass sich Sekret in den Atemwegen ansammelt und entfernt werden muss, um die Atmung zu erleichtern und Komplikationen zu vermeiden.

Allerdings ist Absaugen nicht immer die beste Lösung. Es ist wichtig zu bedenken, dass das Absaugen selbst zusätzliche Sekretbildung und Reizung der Atemwege verursachen kann, was wiederum zu einer verstärkten Produktion von Schleim führen kann. Dieser Zyklus der Atemwegsirritation kann die Situation noch verschlimmern und die Heilung verzögern.

Stattdessen sollte auch die natürliche Reinigung der Atemwege durch Husten in Betracht gezogen werden. Regelmäßiges Abhusten in ein Taschentuch kann dabei helfen, den Schleim zu lösen und zu entfernen. Dies ist besonders wichtig, um die Verschleimung der Atemwege langfristig zu reduzieren und die Notwendigkeit des Absaugens zu verringern.

Aber dabei ist Folgendes zu beachten: Nicht alle Sekrete sind gleich. Manchmal kann das Sekret zu zäh sein, um durch Husten entfernt zu werden, sodass es zum Sekretverhalt kommt. In solchen Fällen ist es ratsam, die Inhalation zu optimieren, um die Schleimlösung zu erleichtern und das Absaugen zu reduzieren.

Insgesamt ist es entscheidend, dass das Absaugen nur bei klaren Anzeichen für eine Sekretbildung durchgeführt wird und dass alternative Methoden zur Schleimentfernung in Betracht gezogen werden. Eine individuelle Beurteilung des Tracheostoma-Patienten sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen medizinischem Fachpersonal und Patient sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass das Absaugen angemessen und effektiv ist. Nur so kann eine optimale Behandlung gewährleistet werden, die darauf abzielt, die Atemwegsgesundheit zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden.