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Dünndarmkrebs

Dünndarmkrebs – was ist das?

Dünndarmkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung des Dünndarmes. Im Vergleich zum häufigeren Dickdarmkrebs hat er jedoch nur einen Anteil von zwei bis fünf Prozent an allen Darmkrebserkrankungen. Damit gehört der Dünndarmkrebs eher zu den selteneren Krebsarten.

Der Dünndarm ist Teil des Verdauungstraktes und verbindet den Magen mit dem Dickdarm. Er misst beim Erwachsenen etwa eine Länge von fünf bis sechs Metern. Der Dünndarm liegt in viele Schlingen gefaltet in der Bauchhöhle. Er wird in drei Abschnitte untergliedert - den Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum). Seine Hauptaufgabe ist es, den Speisebrei, der aus dem Magen kommt, in Richtung Dickdarm zu transportieren und ihn auf diesem Weg weiter zu verdauen und verschiedenste Nahrungsbestandteile, die über die Blutbahn dann weiter zu den Zellen transportiert werden, aufzunehmen.

Im Dünndarm können primäre Tumore entstehen. Abhängig von der Zellart, aus der sie hervorgehen, unterteilt man sie in:

  • Adenokarzinom - es entsteht aus Zellen der Dünndarmschleimhaut
  • Sarkom - es entsteht aus Zellen des Muskel- und Bindegewebes
  • Lymphom - es entsteht aus Zellen des Lymphgewebes
  • Karzinoid - es entsteht aus bestimmten hormonbildenden Zellen

Man findet im Dünndarm jedoch auch sogenannte sekundäre Tumore. Bei ihnen handelt es sich um Metastasen (Tochtergeschwülste) einer anderen Tumorart.

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Welche Ursachen gibt es?

Bisher weiß man noch nicht viel darüber, warum Dünndarmkrebs entstehen kann. Im Verdacht stehen mögliche Schadstoffe, die man über die Nahrung aufnimmt und die auf dem Weg durch den Verdauungskanal den Dünndarm passieren. Auch bestimmte Erkrankungen scheinen Dünndarmkrebs zu begünstigen. Dazu gehören beispielsweise chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder eine familiäre adenomatöse Polyposis (FAP), bei der sich Hunderte zunächst gutartige Polypen im Dickdarm bilden. In manchen Fällen kommen bei der FAP auch Polypen, deren Zellen im Laufe der Zeit bösartig entarten können, im Magen, Zwölffingerdarm oder im restlichen Dünndarm vor.

Wie sehen die Symptome aus?

Vor Dünndarmkrebs warnen keine Frühsymptome. Erst, wenn der Tumor mit der Zeit an Größe zunimmt, zeigen sich uncharakteristische Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. Verschließt der Tumor das Darmlumen, kommt es zum Darmverschluss. In diesem Fall muss der Betroffene sofort operiert werden, denn ein Darmverschluss ist lebensbedrohlich.

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Wie erfolgt die Diagnose?

Besteht der Verdacht auf Dünndarmkrebs, wird der Arzt mit dem Betroffenen zuerst ein ausführliches Gespräch führen, in dem er seine Beschwerden schildern kann. Daran schließt sich eine körperliche Untersuchung an. Ein größerer Tumor ist bei schlanken Personen manchmal durch die Bauchwand tastbar.

Zum Nachweise eines Tumors kann der behandelnde Arzt verschiedene bildgebende Untersuchungsverfahren veranlassen. Dazu gehört beispielsweise eine Röntgen-Kontrastmittel-Untersuchung. Dabei wird über einen Schlauch ein Kontrastmittel in den Dünndarm geleitet. Dort verteilt es sich gleichmäßig. Auf den nachfolgenden Röntgenaufnahmen ist das Kontrastmittel sichtbar. Ein Tumor würde sich als eine Aussparung im Kontrastmittelbereich darstellen. Um mögliche Metastasen aufzuspüren, können außerdem Ultraschalluntersuchungen, eine Computertomografie oder ein MRT durchgeführt werden.

Mithilfe einer Magen-Darm-Spiegelung kann der Arzt sich den oberen Teil des Dünndarmes anschauen. Dazu wird über den Mund ein dünner Schlauch (Endoskop) bis in den Dünndarm vorgeschoben. Das Endoskop ist mit einer Kamera und einer Lichtquelle ausgestattet. So kann sich der untersuchende Arzt zumindest den oberen Teil des Dünndarmes auf einem Monitor anschauen. Sieht er etwas Auffälliges, kann er ebenfalls über dieses Endoskop eine Gewebeprobe entnehmen, die dann unter dem Mikroskop genau untersucht wird.

Haben all diese Untersuchungen keine aussagekräftigen Ergebnisse geliefert, bleibt noch die Möglichkeit, zu diagnostischen Zwecken direkt in den Bauch hineinzuschauen. Dazu kann der Bauch in einer Operation per Bauchschnitt eröffnet werden. Dieser Eingriff wird explorative Laparotomie genannt. Eine andere Möglichkeit stellt die Laparoskopie (Bauchspiegelung) dar. Hierbei wird ein spezielles Endoskop (Laparoskop) über einen winzigen Schnitt im Bereich des Nabels in die Bauchhöhle eingeführt und der Arzt kann die Bauchhöhle und die darin liegenden Organe, also auch den Darm, beurteilen.

Welche Therapien gibt es?

Bösartige Tumore des Dünndarmes werden nach Möglichkeit immer operiert. Dabei wird der befallene Darmabschnitt einschließlich eines Sicherheitsabstandes von einigen Zentimetern entfernt. Außerdem stehen die Strahlen- und Chemotherapie zur Verfügung, um Dünndarmkrebs zu behandeln. Wann und wie sie genau eingesetzt werden, hängt von der Zellart und der Ausbreitung des Tumors ab.